Foto: Jan Koenen
Arbeitsgemeinschaft Deutschsprachiger Sakristanenverbände

Bericht zur ADS-Delegiertenversammlung 2021
Die Arbeitsgemeinschaft der Sakristanenverbände im deutschen Sprachgebiet (ADS) traf sich heuer turnusgemäß im süddeutschen Raum. Für die viertägigen Beratungen vom 11. bis 14. Juli wurde Dillingen an der Donau gewählt. Die Verbandsfunktionäre aus Österreich und Deutschland kamen somit am Dienstort ihres Vorsitzenden, Basilikamesner Klaus Probst zusammen, der die Tagung leitete.
Nachdem der Schweizer Sakristanenverband derzeit nicht vertreten ist, besteht die ADS aus den vier Mitgliedverbänden Südtirol, Österreich, der Fachgruppe Sakristane des ZKD in Westdeutschland und der Süddeutschen ARGE. Jeder entsendet drei Delegierte in dieses Beratungsgremium, das sich einmal im Jahr trifft. Corona-bedingt waren heuer nur Repräsentanten aus Österreich, West- und Süddeutschland anwesend. Nachdem die Tagung von Januar auf Juli verschoben wurde und in ein paar Bundesländern mit den Sommerferien kollidierte, waren heuer etwas weniger Delegierte anwesend als sonst üblich, was Präses Walter Juen sehr schade fand: „Das anspruchsvolle Programm der Tagung hätte mehr Teilnehmer verdient.“
Schnell waren sich die Delegierten einig, dass die Verehrung von Franz und Franziska Jägerstätter in den Verbänden immer wieder angeregt werden solle. Martin Salzmann berichtete, dass es die Diözese Linz nicht so gerne sehe, die Ehefrau von Franz ebenfalls wie eine Selige darzustellen.
In den Hauptberatungen stand in diesem Jahr das Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit im Vordergrund. Der Umweltreferent der Diözese Augsburg, Dr. Karl-Georg Michel gab Anregungen zum Energie-Sparen in den Kirchen, zu nachhaltiger Beschaffung von Blumen bis hin zu Hostien, bei denen Mesner darauf achten können, dass sie aus Bio-Mehl gefertigt werden. In Arbeitsgruppen wurden weitere Ideen zu diesem Themenfeld gesammelt. Zuvor hatte bereits Präses Monsignore Walter Juen aus Rankweil theologisch in das Thema eingeführt, indem er die Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus näher beleuchtete. OB Frank Kunz nannte bei seinem Besuch einige Beispiele und Anregungen, wie die Fair-Trade-Stadt Dillingen sich diesem Thema annehme. Der Oberbürgermeister betonte bei dieser Gelegenheit, dass er sich generell eine gute Zusammenarbeit der Kommunen mit den Kirchen vor Ort wünsche. Was Dillingen betrifft, so das Stadtoberhaupt, sei dies in jedem Fall gegeben.
Vorsitzender Klaus Probst bedankte sich bei allen Referenten für jeden wertvollen Beitrag. Er betonte aber auch, dass das „Herzstück“ dieser Zusammenkunft der gegenseitige Erfahrungsaustausch zwi-schen den einzelnen Verbänden sei: „Dadurch können wir Impulse erhalten, die wir als Multiplikatoren wiederum an unseren Kolleginnen und Kollegen an der Basis weitergeben können.“ So werden zum Beispiel neue Fortbildungskonzepte und -materialien der Mitgliedsverbände vorgestellt und in der ADS verfeinert. Ziel sei es auch, die Interessensvertretungen im Norden und Osten Deutschlands aufzubauen.
Die Tagung dient auch dazu, Land und Leute kennen zu lernen. So ist auch immer ein kulturelles Rahmenprogramm Teil der Tagung. Beeindruckt waren die Delegierten vom Lebenswerk Regens Wagners, das Direktor Rainer Remmele vorstellte. Ein Rundgang in Dillingen und eine Basilika-Führung samt Orgelkonzert durch Basilika-Organist Dr. Axel Flierl waren dem vorausgegangen. Beim Stadtrundgang erfuhr man, dass Dillingen von der Reformation bis zur Säkularisation Sitz der Augsburger Fürstbischöfe war und die Basilika bis zum heutigen Tag Kon-Kathedrale ist. Schließlich fuhren die ADS-Delegierten noch zur Stadtbesichtigung nach Nördlingen, wo auch die Besteigung des Kirchturms „Daniel“ nicht fehlen durfte. Leider setzte dort starker Regen ein, der das weitere Besichtigungsprogramm etwas einschränkte.
Der letzte Abend der Tagung klang bei einem Essen im Gasthaus „Schlössle“ in Finningen aus, zu dem die süddeutsche ARGE eingeladen hatte. Bei einem kleinen Festakt wurden die Delegierten Trude Brickart und Franz Kopecky in dieser Runde verabschiedet. Beide hatten nach über 40-jähriger Zugehörigkeit aus Altersgründen ihren Abschied aus der ADS angekündigt. Klaus Probst und Martin Salzmann würdigten vor allem Franz Kopecky (84) als einen fleißigen Pionier der Mesnerverbands-Arbeit und stets treuen Ratgeber. An der Feierstunde nahmen auch der ehemalige ADS-Delegierte und langjährige Augsburger Diözesanleiter Karl Müller und die Ehefrau des Vorsitzenden teil. Beide Geehrten erhielten ein kleines Erinnerungsgeschenk.
„Nicht zuletzt geht es darum, am Ende gestärkt wieder auseinanderzugehen“, so Klaus Probst. Das geschehe durch die Erfahrung von Gemeinschaft, aber auch durch die geistliche Begleitung in diesen Tagen. Deshalb wurden auch zwei Heilige Messen miteinander gefeiert, eine in der Grabkapelle von Regens Wagner, die andere in der Basilika.
Die Delegation, die sich in Dillingen sichtlich wohl gefühlt hat, wurde mit einem Kirchenführer der Basilika und einem süßen Gruß der in Dillingen ansässigen Waffelfabrik wieder in die Heimat entlassen.
Um wieder in den gewohnten Turnus zu gelangen, verständigte man sich darauf, erst wieder im Januar 2023 zusammen zu kommen, voraussichtlich in Südtirol. Die Vorfreude darauf war schon in diesen Tagen zu spüren.
Klaus Probst,
Vorsitzender der ADS