Biblische Wurzeln

Der Mesnerdienst hängt unmittelbar mit den religiösen Feiern (Liturgie) der Kirche zusammen. Bereits im Alten Testament werden neben den Priestern Personengruppen wie die Leviten er wähnt, die im Tempel besondere Dienste zu ver richten hatten.
Jesus selbst legte Wert darauf, dass für die Feier des letzten Abendmahles mit seinen Jüngern die notwendigen Vorkehrungen getroffen wurden. Er schickte dazu Petrus und Johannes voraus, um alles vorzubereiten (vgl. Lk 22, 7­-13).

 

 

„Die Liturgie ist der Höhepunkt, dem das Tun der Kirche zustrebt, und zugleich die Quelle,
aus der all ihre Kraft strömt“

(Liturgiekonstitution des II Vatikanischen Konzils, Nr.10)


Geschichtlicher Rückblick

Die frühen Christen der Urkirche trafen sich zu ihren Gottesdiensten anfänglich in Privathäusern. Mit dem Beginn von Kirchenbauten entstanden auch die ersten Dienste, die sich im heutigen Mesnerdienst wiederfinden.


Im frühen Christentum übernahmen Diakone neben ihren karitativen Aufgaben auch das Amt, im Gottesdienst für die kirchliche Ordnung zu sorgen. Sie öffneten und schlossen die Pforten der Kirche (Ostiarier), bereiteten den Gottesdienst vor, unter wiesen die Katechumenen und stimmten die Psalmgesänge an.

 

 

Zur Aufgabe eines Ostiariers zählte später auch das Läuten der Glocken. Die Weihe zum Ostiarier gehörte früher zu den sogenannten niederen Weihen, den Vorstufen zur Priesterweihe, was dazu führte, dass der Mesnerdienst lange Zeit nur von Männern übernommen wurde.
Im Laufe der Zeit kamen weitere Aufgaben hinzu, die sich zum eigenständigen Mesnerdienst entwickelten. Je nach Region kam es zu unterschiedlichen Bezeichnungen für diesen Dienst:
„Küster“ (von custos = Wächter, Hüter)
„Mesner“ (von mansio = Wohnung bei der Kirche)
„Sakristan“ (von sacer = heilig, der für die Sakristei zuständig ist).

 

 

 

Was wird erwartet?

– Positive Einstellung zu Glaube und Kirche,
– Freude am liturgischen und sakralen Dienst,
– Abgeschlossene Berufsausbildung,
   wenn möglich in einem handwerklichen Beruf,
– Teamfähigkeit
– Selbständiges Arbeiten, Verlässlichkeit und
   Ehrlichkeit,
– Bereitschaft an Sonn­ und Feiertagen zu arbeiten,
– Bereitschaft zur Weiterbildung
   (Besuch der Mesnerschule nach einer Probezeit)

Was gibt es zu tun?

Der Mesnerdienst ist von seinem umfangreichen Tätigkeitsfeld her eines der vielseitigsten Dienstämter der Kirche. Das konkrete Aufgaben gebiet variiert von Ort zu Ort und ist von der jeweiligen Pfarre in einer Stellenbeschreibung festzuhalten.

 

Dienst an der Liturgie

Vor­ und Nachbereitung sowie ggf. Assistenz bei Gottesdiensten, Sakramentenspendungen, Pro zessionen, Wallfahrten; Aufbauten und Dekora tionen zu besonderen liturgischen Anlässen, usw.

Dienst am Gottesdienstraum und dessen Einrichtung

Kirche und deren Nebenräume (Seitenkapellen, Krypta, Sakristei, Turm, Dachböden, …) Öffnen und Schließen, Instandhaltung, Blumenschmuck, Beobachtung der Bausubstanz


Liturgisches Inventar

Sachgerechte Handhabung, werterhaltende Pflege und Lagerung von kirchlichen Textilien (Paramente), Geräten, Büchern und Einrichtungsgegenständen.

Technisches Inventar

Fachlich richtige Handhabung, Pflege und Wartung von Uhren­ und Läuteanlage, Beleuchtung, Beschallung, Heizung, Sanitäranlagen,…


Außenanlagen

Pflege der Grünanlagen, ggf. Friedhof, Vorplätze und Verkehrswege

Pastoraler- und administrativer Dienst

Je nach örtlichen Verhältnissen und den persönlichen Fähigkeiten bietet sich eine Kombination mit anderen kirchlichen Diensten an wie z.B. Pfarrsekretär/in, Verwaltung und Hausmeisterdienst für andere pfarrliche Gebäude. Anleitung und Begleitung der  Ministranten/innen, kompetente Ansprechperson für Kirchenbesucher, Kirchenführungen, Aufgaben im Pfarrbüro.
Nach Absprache mit dem Pfarrer können auch Aufgaben in der Liturgie (z.B. Lektor/in, Kommunionhelfer/in, Leitung von Wortgottesfeiern) übertragen werden.


  

Wie wird man Mesner, Mesnerin?

– Mit Ausnahme größerer Pfarrgemeinden bzw. Pfarrgemeinschaften wo der Mesnerdienst im Hauptamt versehen werden kann, wird der Dienst in Teilzeit, geringfügig beschäftigt oder ehrenamtlich ausgeübt.


– Bewerbungen sind an den zuständigen Pfarrer zu richten.


– Der Dienstvertrag richtet sich nach den jeweiligen diözesanen Richtlinien.

 

  

Der Dienst des Mesners steht in besonderer Beziehung zum Altar, von dort erhält er seine Aufgabe, hohe Würde und Bedeutung. Als Laie nimmt der Mesner, dies Mesnerin am Sendungsauftrag der Kirche teil. Eine starke und lebendige Beziehung zu Jesus Christus und seiner Kirche ist wesentlicher Bestandteil für eine gute Ausübung dieses Dienstes.