Die Osterkerze –
Christus, das Licht
Jesus Christus, du bist das Licht,
das allen Menschen leuchtet.
Segne diese Kerze,
die wir am Osterfeuer entzünden.
Wie ihr Licht das Dunkel erhellt,
so mache du unseren Lebensweg hell.
Entflamme in uns die Sehnsucht
nach deinem unvergänglichen Licht
und nach deiner immerwährenden Liebe.
Schenke uns Zuversicht und Freude,
damit dein Licht ausstrahlt
und die Finsternis dieser Welt
Herzlich Willkommen bei der Österreichischen Mesner Gemeinschaft
Auf unserer Homepage finden sie / findest du viele Informationen und wissenswertes über unsere Gemeinschaft.
und die Dunkelheiten
unseres Herzens vertreibe.
Hilf uns, mit deinem Licht
auch das Leben anderer Menschen
hell zu machen.
Segne uns, damit wir an deine Liebe
und an deine Auferstehung glauben.
Du, der du lebst und Leben schenkst
in alle Ewigkeit.
Amen.
Text: Monika Weilguni
Mesnergebet
Jesus, mein Herr und mein Gott, ich liebe dein Haus, die Wohnstätte deiner Herrlichkeit. Vermehre meinen Glauben und meine Liebe und dadurch die Ehrfurcht vor deiner heiligen Gegenwart. Mit Freude will ich jeden Tag hintreten zum Hause des Herrn. Möge die Glut meines Herzens wie das Ewige Licht brennen. Lass mein Gebet wie Weihrauch zu dir emporsteigen. Der Eifer für dein Haus möge mich so verzehren, dass ich täglich würdig, aufmerksam und andächtig meinen erhabenen Dienst ausübe und dadurch mein ganzes Benehmen deine Ehre und Glorie fördere, mich selbst heilige und andere erbaue.
Amen.


Die Osterkerze – Christus, das Licht
„Sie erleuchtet die Nacht aller Nächte. Ihr wird das jauchzende Exsultet gesungen in der herrlichsten Melodie, welche die lateinische Kirche überhaupt kennt. Fünfzig Tage lang, bis Pfingsten, steht sie geschmückt an einem hervorgehobenen Platz.“
Diese begeisternden Worte von P. Polikarp Götz (Sendbote des hl. Antonius, 2006) lassen die Bedeutung der Osterkerze erahnen. Sie ist das Zeichen der Auferstehung, des ewigen Lebens. Sie bezeichnet aber auch den Auferstandenen selbst, das Licht der Welt, der die reichlich an den Schatten des Todes leidende Schöpfung erwärmt, erleuchtet und an sein Herz drückt. In der Osterkerze erkennen wir das Dasein Jesu Christi gleich wie im Altar, im Evangelienbuch und in den eucharistischen Gaben. Deshalb verehren wir sie mit Weihrauch. Die Osterkerze erinnert an die Feuersäule, in der Gott den Israeliten nachts auf dem Weg durch die Wüste voranzog. Wer auf dieses Licht achtet, bleibt nicht orientierungslos und ängstlich zurück. Das erahnen wir, wenn die Osterkerze als alleinige kleine Lichtquelle in die stockdunkle Kirche getragen und ihr dreimal zugerufen wird: Lumen Christi, Christus, das Licht. Sie ist Symbol für Christus, der den Menschen in den Nächten ihres Lebens aufleuchtet als der wahre Morgenstern, der in Ewigkeit nicht untergeht (vgl. Exsultet).
Das anbrechende Licht gibt unserem Leben Sinn und Ziel, sodass jedes Im-Dunkel-Tappen ein Ende hat. Zu guter Letzt: Das zarte Licht der Osterkerze blendet nicht. Die Auferstehung ist kein Blendwerk, nichts Trügerisches, sondern letzte und wahrhaftige Bestimmung für uns alle.
Deshalb brennt die Osterkerze bei der Taufe und beim Begräbnis. Christus, das Licht, führt die Seinen auf ihrem Lebensweg durch den Tod zur Auferstehung. Schon zu Zeiten des Kaisers Konstantin wurden bei der Feier der Osternacht kostbare zwei Meter hohe Wachskerzen verwendet. Eine eigene große und schwere Osterkerze aber ist erstmals für das Jahr 384 in Piacenza bezeugt. Bald gab es vielerorts einen fest installierten, kunstvoll gestalteten Osterleuchter, auf dem die prächtig geschmückte Osterkerze ihren Platz fand. So wurde durch hohe Kunst ausgedrückt, dass sie die wichtigste Kerze in der Liturgie ist. Ab dem 7. Jahrhundert wurde von Spanien ausgehend ein Kreuz sowie ein Alpha und ein Omega in die Osterkerzen eingeritzt. Aus Jerusalem kam der Brauch, das Licht der Osterkerze an die Gläubigen weiterzugeben. Mit dem 11. Jahrhundert setzten sich diese Riten überall in der Kirche durch. Die Osterkerze ist ein tiefsinniges Symbol für unser menschliches Leben: einfach und vielschichtig, aus der Welt kommend und über sie hinausweisend auf Christus, das Licht der Welt.Inmitten aller Dunkelheiten des Lebens und des Todes, vom Anfang bis zum Ende will er uns liebend und unaufdringlich hoffnungsfrohes Leben und damit das Paradies auf Erden spüren lassen.
Geistlicher Assistent der Österreichischen Mesner Gemeinschaft