Ostersegen

Der Herr begleite euch alle durch die Nacht,
er nehme den Stein von eurer Seele, 
er schenke eine Hoffnung, 
die im Innern wächst,
die ihr mit Worten weiterschenken könnt, 
er schenke euch Antwort auf eure Fragen 
und Halt in aller Unsicherheit,
 er schenke euch das Licht seines Geistes, 
das alles Dunkel erhellt.

Er gebe euch die Zuversicht, 
dass die Liebe stark ist wie der Tod.
Er schenke euch Freude am Leben, 
dass ihr aus der Nacht in einen 
neuen Morgen findet.


Das schenke euch Gott, 
der wie ein guter Vater ist, 
der Auferstandene, 
der wie ein Bruder mit euch geht, 
und der Heilige Geist, 
der voller Lebenskraft und 
Lebensfreude ist.
Text: Rudolf Bischof, Bischofsvikar Diözese Feldkirch

Herzlich Willkommen bei der Österreichischen Mesner Gemeinschaft

Auf unserer Homepage finden sie / findest du viele Informationen und wissenswertes über unsere Gemeinschaft.

Einladung

Das Heilige Jahr 2025 steht unter dem Leitwort „Pilger der Hoffnung“ und greift damit ein zentrales Thema von Papst Franziskus auf, welches er mit folgenden Worten umschreibt: „In dem Bewusstsein, dass wir alle Pilger auf der Erde sind, in die der Herr uns gesetzt hat, um sie zu bebauen und zu behüten (vgl. Gen 2,15), dürfen wir es nicht versäumen, auf dem Weg die Schönheit der Schöpfung zu bewundern und uns um unser gemeinsames Zuhause zu kümmern.“ 
Wir von der Österreichischen Mesner Gemeinschaft wollen dieses Motto in das Zentrum unserer alle fünf Jahre stattfindenden Österreichischen Mesner:innen Wallfahrt stellen, und so dem Anliegen von Papst Franziskus folgen.
Möge die Zusammenkunft vieler Mesnerinnen und Mesner aus allen Diözesen Österreichs die Verbundenheit stärken und zu einer Kraftquelle für den Dienst am Haus des Herrn werden.
 
Wir freuen uns, Sie zu unserer Wallfahrt am 25. und 26. August 2025 nach Klosterneuburg und Wien einladen zu dürfen!
(Mehr dazu bei den einzelnen Diözesanverbänden)

 
Österreichische Mesner Gemeinschaft 
Martin Salzmann 
Bundesvorsitzender

 

 

  

Mesnergebet

Jesus, mein Herr und mein Gott, ich liebe dein Haus, die Wohnstätte deiner Herrlichkeit. Vermehre meinen Glauben und meine Liebe und dadurch die Ehrfurcht vor deiner heiligen Gegenwart. Mit Freude will ich jeden Tag hintreten zum Hause des Herrn. Möge die Glut meines Herzens wie das Ewige Licht brennen. Lass mein Gebet wie Weihrauch zu dir emporsteigen. Der Eifer für dein Haus möge mich so verzehren, dass ich täglich würdig, aufmerksam und andächtig meinen erhabenen Dienst ausübe und dadurch mein ganzes Benehmen deine Ehre und Glorie fördere, mich selbst heilige und andere erbaue.
Amen.

Rudolf Bischof
Bischofsvikar Diözese Feldkirch

Wieder gehen wir mit großer Freude auf das Osterfest zu

mit der alten Sehnsucht, dass die Hoffnung des neuen Lebens in uns einzieht. Zu viel Dunkel und Tod sammelt sich durch die schlimmen Verhältnisse der Welt in uns an. Die Botschaft von der Auferstehung schenkt uns eine neue Hoffnung. Die Auferstehung ist der Angelpunkt eines neuen Lebens. 


Mich fasziniert immer die Bibelstelle, dass die Frauen noch im Dunkel sich auf den Weg zum Grab machen, während die Jünger sich voller Angst verbarrikadieren und sich hinter verschlossenen Türen ängstigen. Die Frauen aber kommen vom Dunkel ins Licht, aus der Nacht der Trauer ins Morgenlicht der Auferstehung. Weil sie auf das Grab zugehen, auch wenn sie nicht wissen, wer ihnen den Stein vom Grab wälzt, erfahren sie die Freude der Auferstehung. Sie erfahren die Auferstehung nicht als lautes Händel-Halleluja, sondern ganz leise, nach langem Suchen und Fragen. Ja, der Auferstandene begegnet Maria von Magdala zuerst als Gärtner. Ihr Glaube an die Auferstehung muss wachsen wie ein Samenkorn. In der Stille und Ruhe des Morgens findet sie ihn.


Wir feiern in der Karwoche so viele wertvolle Momente des Lebens Jesu, seinen Abschied beim Abendmahl, die Leidensgeschichte und den Tod, die Grablegung und die Auferstehung. Dabei, meine ich, kommen die Grablegung und die Grabesruhe am Karsamstag oft zu kurz. Dieser Tag, an dem außer den Tagzeiten der Trauermetten keine Liturgie gefeiert wird, ist ein willkommener Pausentag für Proben und Schmuck des Kirchenraumes. Doch gerade die Wahrnehmung der Grabesruhe lässt in uns einen Grundton der Freude und Hoffnung anwachsen, dass wir das Todbringende versinken lassen und in der Vergebung Auferstehung erfahren.


In früheren Jahren wurde an vielen Orten ein wunderschönes Heiliges Grab aufgestellt. Seit dem 5. Jahrhundert wurden kostbare Nachbildungen des Heiligen Grabes gebaut für Pilger, die es sich nicht leisten konnten, nach Jerusalem zu fahren. In der Barockzeit hat man in den meisten Kirchen Kulissengräber aufgestellt, vor denen Gebetszeiten und dann die Auferstehungsan dacht gehalten wurden. Blumen und bunte Kugeln schmückten diese Heiligen Gräber. Es war immer ein tie fes Erlebnis, wenn die Vorhänge beim Grab geschlossen wurden und dann der Auferstandene hochgezogen wurde. 


Als die Osternachtliturgie von Pius XII. eingeführt und durch das Konzil erneuert wurde, verschwanden immer mehr Heilige Gräber, weil ja das Presbyterium für die Feier der Osternacht frei sein musste. An manchen Orten blieben sie erhalten oder erhielten einen neuen Platz an einem anderen Ort der Kirche. Sie blieben ein schönes Zeichen für die Feier der Grabesruhe. In einigen Kirchen wird nur der Leichnam Jesu, umgeben von Blumen und Farbkugeln, aufgestellt und so ein Ort für das Heilige Grab geschaffen. Ich kann mir auch andere Formen vorstellen, etwa mit einem großen schön drapierten weißen Leichentuch, Blumen und Kerzen, wo ich meine Bitten niederlegen kann. Wertvoll erscheint mir aber, dass es einen Ort gibt, wo wir wie die Frauen in Jerusalem auf ein Grab zugehen können und dort Trauer und Verletzungen ablegen dürfen und in der Stille des Karsamstags eine neue Hoffnung finden. Dann kann ich mit Lothar Zenetti die Erfahrung  machen:


Mir ist ein Stein vom Herzen genommen: 
Meine Hoffnung, die ich begrub, 
ist auferstanden, 
wie er gesagt hat, 
er lebt er lebt, 
er geht mir voraus!


Rudolf Bischof 
Bischofsvikar Diözese Feldkirch