Honigsegen

Himmlischer Vater, Schöpfer aller Dinge, 
Du hast uns in Deiner Güte 
die fleißigen Bienen geschenkt, 
deren emsiges Treiben uns 
dieses goldene Geschenk, 
den süßen Honig, hervorbringt.

Am Festtag unseres Patrons, 
des heiligen Ambrosius, bitten wir Dich:
Segne diesen Honig,

die Frucht der Arbeit
Deiner kleinen Geschöpfe und ein Zeichen Deiner unendlichen Fürsorge für uns.

Lass diesen Honig uns stärken und 
erquicken, Leib und Seele nähren und uns an Deine Süße und Güte erinnern.

Herzlich Willkommen bei der Österreichischen Mesner Gemeinschaft

Auf unserer Homepage finden sie / findest du viele Informationen und wissenswertes über unsere Gemeinschaft.

Lass diesen Honig uns stärken und 
erquicken, Leib und Seele nähren und uns an Deine Süße und Güte erinnern.
Gib uns die Weisheit und den Fleiß des 
heiligen Ambrosius,
damit wir die Gaben der Natur achtsam hüten und bewahren
Segne alle Imkerinnen und Imker in 
ihrem verantwortungsvollen Tun, 
schenke ihnen Freude an ihrer Arbeit und lass ihre Völker gesund und stark sein.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Amen.
Text: P. Stefan Vukits OMV

Mesnergebet

Jesus, mein Herr und mein Gott, ich liebe dein Haus, die Wohnstätte deiner Herrlichkeit. Vermehre meinen Glauben und meine Liebe und dadurch die Ehrfurcht vor deiner heiligen Gegenwart. Mit Freude will ich jeden Tag hintreten zum Hause des Herrn. Möge die Glut meines Herzens wie das Ewige Licht brennen. Lass mein Gebet wie Weihrauch zu dir emporsteigen. Der Eifer für dein Haus möge mich so verzehren, dass ich täglich würdig, aufmerksam und andächtig meinen erhabenen Dienst ausübe und dadurch mein ganzes Benehmen deine Ehre und Glorie fördere, mich selbst heilige und andere erbaue.
Amen.

Der liebe Gott und die Bienen

Liebe Mesnerinnen und Mesner!
Was haben Kirche und Bienen miteinander zu tun? Nun, sehr viel. Die Verbindung ist heute vielleicht nicht mehr ganz so offensichtlich wie in früheren Jahrhun derten, dennoch ist sie vielfach immer noch präsent.


Überhaupt können wir sogar noch viel weiter zurückgreifen. In der Heiligen Schrift heißt es im Buch der Sprichwörter: „Iss Honig, mein Sohn, denn er ist gut, Wabenhonig ist süß für den Gaumen.“ (Spr 24,13) Und Gott verspricht seinem auserwählten Volk „ein Land, in dem Milch und Honig fließen“ (Ex 33,3). Früher dachte man, es handele sich dabei lediglich um eine Art Honig, der aus Datteln gewonnen wurde. Mittlerweile weiß man durch Ausgrabungen, dass im Heiligen Land tatsächlich bereits vor mindestens dreitausend Jahren Bienen gehalten und in größerem Stil Bienenhonig geerntet wurde.

Und auch im Neuen Testament wird Honig erwähnt. Von Johannes dem Täufer heißt es: „Heuschrecken und wilder Honig waren seine Nahrung“ (Mt 3,4).

Mindestens genauso wichtig wie der Honig war auch das Wachs der Bienen, das für Kerzen benötigt wurde. 
In der Osternacht heißt es ganz prominent im Exsultet, dem Osterlob: „In dieser gesegneten Nacht, heiliger Vater, … nimm diese Kerze entgegen als unsere festliche Gabe! Aus dem köstlichen Wachs der Bienen bereitet, wird sie dir dargebracht von deiner heiligen Kirche.“ Inzwischen haben wir auch andere Möglichkeiten gefunden, hochwertige Kerzen herzustellen, dennoch ist weiterhin auch Bienenwachs in unseren Kirchen zu finden. Wer genau schaut, wird auf Altarkerzen manchmal den Aufdruck finden: „Enthält 10 % Bienenwachs“.


Die Gewinnung von Honig und Bienenwachs war lange Zeit sehr mühsam. Die Bienen lebten wild und man musste sie erst suchen, bevor man an den Honig gelangte. Mit der Zeit lernte der Mensch, sich die kleinen emsigen Tierchen dienstbar zu machen. Er stellte ihnen künstliche Höhlen zur Verfügung – bei uns in Form von Bienenkörben und Bienenbeuten –, was die Honigernte ungemein erleichterte. Viele der herausragenden Imker der vergangenen zweieinhalb Jahrhunderte, die die Imkerei modernisierten, waren katholische und evangelische Geistliche.


Unvergessene Namen sind, ohne alle vollständig nennen zu können: Adam Gottlieb Schirach (1733–1773), der die Bedeutung der Königin für das Bienenvolk erkannte und Methoden zur künstlichen Königinnenzucht entwickelte; Johann Dzierzon (1811–1906), der als einer der bedeutendsten Bienenforscher des 19. Jahrhunderts gilt; Lorenzo Lorraine Langstroth (18101895), der als „Vater der modernen Imkerei“ bezeichnet wird; und nicht zuletzt der Benediktiner Bruder Adam Kehrle (1898–1996), der eine verdienstvolle Gestalt der Bienenzucht des 20. Jahrhunderts war und durch unzählige Reisen und Studien zahlreiche Bienenrassen dokumentierte und erforschte. 


Entwickelt hat sich auch ein eigenes Brauchtum um die Bienen und die Bienenhaltung. Zu Ambrosius, dem Schutzpatron der Imker, werden am 7. Dezember die Bienen in die Winterruhe verabschiedet, und rund um den 22. Februar, zu Petri Stuhlfeier, weckt man sie dann wieder auf. Symbolisch klopfte man dreimal mit einem großen Schlüssel oder einem Stock an den Bienenstock und weckte die Bienen mit diesen oder ähnlichen Worten auf: „Beinl, Beinl, auf, auf, heit is Peter Lanzintag, heit is eicha Namenstag! Wünsch enk viel Glück zum Heni und Wachs z’sammtragn.“  
(Quelle: https://www.natureintopf.at/projects-2/ “bienen-aufwecken“)


P. Stefan Vukits OMV